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26.04.2017

Du bist geliebt und angenommen – Schwester Teresa Zukic sprach im Pfarrheim Herz Jesu

Schwester Teresa: Gott überschüttet uns mit Zuwendung (Bild: Raymund Fobes)

Schwester Claudia am Keyboard (Bild: Raymund Fobes)

Schwester Teresa sprach im gut gefüllten Pfarrsaal von Herz Jesu (Bild: Raymund Fobes)

Dank an Schwester Teresa durch Martin Pohle, Erster Vorsitzender der KEB Ingolstadt (Bild: Raymund Fobes)

Glauben kann Freude machen und dem Leben Erfüllung geben. Lebendiges Beispiel dafür ist Schwester Teresa Zukic aus der Gemeinschaft der „kleinen Kommunität der Geschwister Jesu.“ Im Pfarrsaal der Pfarrei Herz Jesu stellte sie ihr neues Buch über die Zärtlichkeit Gottes vor.

Es war ein außergewöhnlicher Vortrag einer außergewöhnlichen Frau. Schwester Teresa begann mit einem Lobpreislied, unterstützt von ihrer Mitschwester Claudia Fischer am Keyboard, sodass von Anfang an schon eine sonnige Stimmung aufkam, obwohl es draußen in Strömen regnete.

Und dann legte die Schwester los – berichtete von ihrer Kindheit, wo sie Spitzensportlerin war, aber von Gott nichts wusste. Doch dann, kurz vor ihrem Abitur, geschah es: Die gebürtige Kroatin, die im Rhein-Main-Gebiet aufgewachsen ist, kann nachts nicht schlafen, will sich ein Buch vornehmen und greift zur Bibel. Zunächst einmal schlägt sie die Bergpredigt auf, und dann liest sie weiter – und ihr wird klar: Der Gott, von dem da die Rede ist, ist ein naher Gott, der sich den Menschen zuwendet, ja, uns geradezu überschüttet mit Zuwendung. Wie ein Baby kam sie sich vor, das zunächst einmal beschenkt wird – ohne dass es dafür etwas leistet. Und so ist auch Gott: voller Vorausliebe.

Und aus diesem Bewusstsein heraus, aus dieser Haltung, sagt Schwester Teresa heute: „Ich akzeptiere jeden Menschen, so wie er ist und suche in ihm das Gutes zu entdecken“ – wie den betrunkenen Bettler, der sie im Münchner Bahnhofsbereich anspricht und positiv überrascht ist, dass sie sein hoher Alkoholkonsum nicht abstößt. Gemeinsam kommen sie ins Gespräch, und am Ende erhält die Schwester noch eine Spende, mit der sie gemeinsam zum Weißwurstessen gehen.

Und auch von der Begegnung mit Prominenten erzählt die Schwester, die Anfang der 1990er Jahre schlagartig bekannt wurde, als Fernsehmoderatorin Margarete Schreinemakers sie portraitierte und nicht zuletzt als Nonne auf dem Skateboard vorstellte. Bei Markus Lanz sei sie gewesen und habe in einer Diskussion zum Thema Sex den – kirchlichen – Standpunkt vertreten, dass vorehelicher Sexualverkehr Probleme mit sich bringe, und dies, weil sie von vielen Betroffenen, die mit einem Partner, den sie kaum kannten, ins Bett gingen, von solchen Problemen erfahren hatte. Die Runde sei daraufhin sehr still geworden, berichtet Schwester Teresa, und bald darauf habe sie ein junger Mann kontaktiert, der mit der Kirche schon abgeschlossen hatte, nachdem er von Ordensschwestern missbraucht worden war – jetzt aber wieder neu zum Glauben gefunden habe. Schwester Teresa versucht, für ihn an kirchlichen Stellen eine Entschädigung zu erwirken – leider ohne Erfolg. Doch der junge Mann ist bereit, zu verzeihen.

Immer wieder macht die Schwester, weil sie eben vor allem das Gute im Menschen sieht, solche positive Erfahrungen und rät dazu, im Augenblick zu leben, jeden Tag als etwas Kostbares wahrzunehmen - etwas, wozu wir in Deutschland oftmals nicht fähig sind – weil wir gern dazu neigen, uns über Kleinigkeiten aufzuregen.

So empfiehlt Schwester Teresa zum Schluss, am nächsten Tag dem ersten Unbekannten, der uns auf der Straße begegnet, ein Lächeln zu schenken. Vielleicht gibt es eine Überraschung.

Text und Bilder: Raymund Fobes

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Veranstalter: BDKJ Dekanat Ingolstadt
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