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02.07.2022

Mit Optimismus zu den Leuten – Kapiteljahrtag des Dekanats mit dem Wuppertaler City-Seelsorger Werner Kleine

Dekan Oswald begrüßt den via Zoom anwesenden Cityseelsorger Werner Kleine (Bild: © Raymund Fobes)

Begrüßung durch Dekanatsreferent Rudi Schmidt (Bild: © Raymund Fobes)

Werner Kleine konnte von vielen Erfahrungen berichten (Bild: © Raymund Fobes).

Gottesdienst in der Franziskanerbasilika, Einzug (Bild: © Raymund Fobes)

Gottesdienst in der Franziskanerbasilika, Einzug (Bild: © Raymund Fobes)

Gottesdienst in der Franziskanerbasilika, Einzug (Bild: © Raymund Fobes)

Gottesdienst in der Franziskanerbasilika, Einzug (Bild: © Raymund Fobes)

Gottesdienst in der Franziskanerbasilika, Einzug (Bild: © Raymund Fobes)

Eucharistiefeier in der Franziskanerbasilika (Bild: © Raymund Fobes).

Dank an Jubilar Pfarrer Klaus Meier (Bild: © Raymund Fobes)

Dank an Diakon Thomas Gerl, der in diesem Jahr in den Ruhestand gegangen ist (Bild: © Raymund Fobes)

Begrüßung des neugeweihten Diakons Patrick zachmeier (Bild: © Raymund Fobes)

Wieder einmal kamen sie zusammen im Dekanat Ingolstadt zu ihrem Kapiteljahrtag, die Priester, Diakone und die anderen pastoralen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen – in diesem Jahr gab es mehr Gemeinschaft als noch 2021, wo die gemeinsame Konferenz noch via „Zoom“ stattfand und alle am heimischen Computer über das Internet den anderen begegneten.

Auch diesmal fehlte das „Zoom“-Programm nicht, allerdings waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelt im Refektorium des Kapuzinerklosters, und der Referent war über das Internetprogramm zugeschaltet. Es war Werner Kleine, Pastoralreferent aus Wuppertal, der schon seit vielen Jahren eine „Geh-Hin“-Kirche im Rahmen der Cityseelsorge praktiziert. Kleine, promovierter Bibelwissenschaftler, nannte drei Bibelstellen als Grundlagen für eine solche Pastoral: das Gleichnis Jesu vom Sämann, der geradezu sein Saatgut verschwendet, dabei allerdings nur wenig Wachstum erleben kann, dann die flammende Rede des Paulus auf dem Athener Marktplatz, dem Areopag, wovon Kleine die 90-9-1 Regel ableitete: Von 90 Zuhörern sind neun aufmerksam und einer bleibt dann wirklich länger. Schließlich nannte Kleine noch Apg 1,8, wo der auferstandene Jesus vor seiner Himmelfahrt sinngemäß sagt: „Seid Zeugen, wo ihr Jünger wart.“ Also: Mit dem Weggang des konkreten Jesus von dieser Welt kam die Zeit der Zeugen.

Kleine sät mit seinem Team aus. Da stehen sie auf Wuppertals belebten Plätzen, ein Zelt mit einem Altar ist immer in der Nähe, und bieten den Leuten an, mehr über Gott zu erfahren. Unverbindlich zeigen sie Flyer hoch – zum Mitnehmen. Manche nehmen einen Hit. Und manchmal kommt es auch zu Ereignissen, die in Erinnerung bleiben wie das mit den zwei Jugendlichen, wo einer sich an der Kerze im Zelt eine Zigarette anzündet. Kleine kontert so spontan wie geschickt, klopft dem einen auf die Schulter und sagt: „Das kostet jetzt ein Vaterunser“. Große Verwunderung: „Das kenn ich nicht.“ Aber der andere, der mit ihm mitkam, der kannte das Gebet des Herrn. Und beim Weggehen betete er es seinem Begleiter vor.

Auch von vielen besonderen Aktionen weiß Kleine zu berichten: die Graffitikrippe in der Weinachtszeit, die Weihrauchausstellung im Advent, die Vorträge auf Wuppertaler Plätzen oder in Cafés, die Tiersegnungen, Motorradsegnungen und anderes mehr. Je Aktion gibt es etwa 300 bis zu 5.000 Kontakte, von diesen sind drei bis fünf Prozent der Teilnehmenden oder Vorübergehenden an etwas mehr interessiert. Und von insgesamt 350 Kircheneintritten kann der Cityseelsorger berichten.

Dennoch glaubt Werner Kleine, dass eine Erneuerung der Kirche erst dann möglich sein wird, wenn wir ganz unten angelangt sind. Dann wir die Zeit derer kommen, die authentisch sind und durch ihre Echtheit überzeugen können.

Dem Vortrag von Werner Kleine schloss sich die Eucharistiefeier in der Franziskanerkirche an. In seiner Predigt machte Dekan Bernhard Oswald viel Mut in der für Kirche und Welt so bedrängenden Situation. Anhand der Erzählung von der Heilung des Gelähmten durch Jesus verwies er darauf, dass wir zum einen in dieser Situation vertrauen können, dass Gott alles zum Guten wendet, zum anderen es aber auch hilfreich ist, die Gemeinschaft mit anderen zu suchen, so wie ja auch eine gruppe von Menschen tatkräftig mithalf, dass der Gelähmte durch ein offenes Dach zu Jesus gebracht wurde. Und schließlich rief Oswald zur Geduld auf. Es brauche die Bereitschaft, kleine Schritte zu gehen.

Zum Abschluss des Gottesdienst ehrte der Dekan noch verdiente Mitarbeiter im Dekanat und begrüßte den neugeweihten Diakon Patrick Zachmeier, der sein Pastoraljahr in der Pfarrei Herz Jesu ableistet, im Kreis der Dekanatsgemeinschaft.

 

Text und Bilder © Diakon Raymund Fobes