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23.04.2024

Christian Gärtner informierte aus erster Hand über den „Synodalen Weg“

Christian Gärtner: Der Dialog hat schon etwas bewegt (Bild: © Raymund Fobes)

Nach dem Vortrag gab es auch eine angeregte Diskussion mit dem Publikum (Bild: © Raymund Fobes)

Dank an den Referenten durch KEB-Geschäftsführer Rudi Schmidt (links) (Bild: © Raymund Fobes)

Für die einen führt er zur Rettung, für die anderen zur Zerstörung der katholischen Kirche. Am „Synodalen Weg“ scheiden sich die Geister. Informationen aus erster Hand gab bei der Katholischen Erwachsenenbildung Christian Gärtner, Vorsitzender des Diözesanrats des Bistums Eichstätt und Mitglied der Synodalversammlung beim Synodalen Weg.

Der Missbrauchsskandal in der Katholischen Kirche, letztlich ein Löffel Teer, der das Fass Honig verdirbt, habe – so Gärtner – vor allem zu zwei Reaktionen geführt: zur Option „Exit“, sprich den massenhaften Austritten aus der Katholischen Kirche, und der Option „Voice“, konstruktiv neue Wege zu einer Erneuerung dieser Kirche zu betreten. In diese Kategorie fällt nach Gärtner der „Synodale Weg“. Eine treffende Charakterisierung dieses Weges zeigte der Referent anhand eines Zitats aus einem Leserbrief an die Eichstätter Kirchenzeitung auf. Da heißt es: „Der Synodale Weg ist eine gute Möglichkeit, Ehrlichkeit zu gewinnen, leider ein schmaler Grat, um nicht mit der Weltkirche zu brechen.“ Gleichwohl lobte Gärtner vor allem die Dialogkultur des „Synodalen Weges“, die zwar durchaus hart sein konnte, aber gerade deswegen sich auch ein Umdenken abzeichne. Ebenfalls hob er hervor, dass gerade auf Wunsch des Zentralkomitees der Katholiken Jugendliche und junge Erwachsene am Synodalen Weg teilnehmen sollten. Zudem sei auch die Sitzordnung am Alphabet orientiert, sodass Bischöfe und haupt- oder ehrenamtliche Laien wirklich an einem Tisch und zuweilen auch nebeneinandersitzen. Überdies, auch das machte der Referent deutlich, seien viele Katholiken bereit, auf einen Kirchenaustritt zu verzichten oder ein solches Vorhaben zumindest noch einmal zu überdenken, wenn die Beschlüsse des Synodalen Wegs umgesetzt würden.

Für Gärtner war es eine besonders bereichernde Erfahrung, dass sich auch Missbrauchsopfer beim Synodalen Weg einbringen, dass sie trotz ihrer schlimmen Erfahrungen mit der Kirche einen Beitrag leisten möchte, damit diese Kirche erneuert werden kann.

In der angeregten Diskussion nach dem Vortrag sagte eine der Teilnehmerinnen, dass es ihr gar nicht in erster Linie um die Einführung des Priestertums der Frau gehe, viel wichtiger sei es, dass mit Frauen auf Augenhöhe in der Kirche kommuniziert werde und ihre Anliegen echtes Gehör finden. Ebenfalls wurde angemerkt, dass vor allem ein positiver Umgangston im Miteinander der Kirche für eine echte Erneuerung notwendig sei.

Text und Bilder: © Raymund Fobes