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07.04.2017

„Wer kommt, der ist richtig“: Bahnhofsmission Ingolstadt leistet weit über 10.000 Hilfen

Ingolstadt – Über 6.300 Menschen hat die Ingolstädter Bahnhofsmission im letzten Jahr geholfen, knapp zweieinhalb Prozent mehr als im Vorjahr. Dabei wurden fast 10.500 Hilfen geleistet, was eine Steigerung um etwa fünf Prozent bedeutet. Nach dem Jahresbericht 2016 der ökumenischen Einrichtung – die gemeinsam von der Caritas-Kreisstelle und dem Diakonischen Werk Ingolstadt getragen wird – waren über 800 der unterstützen Personen (rund 13 Prozent) Kinder und Jugendliche. Fast 30 Prozent der Klienten hatten einen Migrationshintergrund.

Für Reisende wie für „Gestrandete“

Unterstützt wurden Menschen vor allem durch Reisehilfen, aber auch mit Brotzeiten, Getränken und Kleidung. Die Helferinnen und Helfer begleiteten Hilfesuchende aber auch durch Gespräche und in Krisensituationen, bevor sie sie dann häufig an Fachstellen wie Sozial- oder Schuldnerberatungen vermittelten. „Oftmals helfen schon ein gutes Wort und die Zeit, die man schenkt, um die größten Hindernisse zu überwinden. Wir sind ‚Kirche am Bahnhof‘ und kümmern uns auch um die ‚Gestrandeten‘ und ‚Gescheiterten‘, die sich am Bahnhof aufhalten“, wird das Selbstverständnis der Bahnhofsmission im Jahresbericht beschrieben. Der Dienst handele nach dem Motto „Wer kommt, der ist richtig“.

Bei den Menschen mit Migrationshintergrund handelte es sich dem Bericht zufolge vor allem um EU-Bürger aus Rumänien, Bulgarien, Griechenland und der Slowakei. „Doch auch Asylsuchende landen bei uns“, wird festgestellt. Die Mitarbeitenden beobachteten zudem, „dass vereinsamte und psychisch auffällige Personen, die an kein soziales Unterstützungsangebot angebunden sind, sich gerne an uns wenden, weil sie sich hier willkommen fühlen“. Wohnungslose Menschen verwiesen sie an die städtischen Notunterkünfte oder suchten nach alternativen Möglichkeiten.

Neben der bisherigen hauptamtlichen Mitarbeiterin Heike Bergmann ist seit August 2016 die Sozialpädagogin Bianca Stieglmeier für die Einrichtung tätig – beide jeweils mit sechseinhalb Stunden pro Woche. Dadurch können Ehrenamtliche besser qualifiziert und zusätzliche Aktivitäten organisiert werden. Im Jahr 2016 waren dies zum Beispiel Besuche der Ausstellung „Die Unberührbaren“ in München mit Porträts von Hilfesuchenden bei bayerischen Bahnhofsmissionen und der städtischen Notunterkunft am Franziskanerwasser sowie das Aufstellen des Baumes der guten Wünsche vor dem Büro in der Weihnachtszeit. Der Stamm der Ehrenamtlichen hat sich laut dem Bericht auf nun 15 leicht erhöht. Interessierte an einer ehrenamtlichen Mitarbeit bei der Bahnhofsmission können die hauptamtliche Leitung telefonisch unter (0841) 72-340 und per Mail an bahnhofsmission@caritas-ingolstadt.de erreichen oder montags, dienstags und donnerstags von 9 bis 11.30 Uhr sowie donnerstags ebenso von 12 bis 14.30 Uhr direkt bei der Ingolstädter Bahnhofsmission am Bahnsteig 1 (Bahnhofstraße 8). Unter www.bahnhofsmission-ingolstadt.de stellt sich die Einrichtung seit kurzem auch neu im Internet dar.

Dankbar für Zuschuss der Stadt Ingolstadt

Dankbar zeigen sich die hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und der von der Caritas-Kreisstelle Ingolstadt für die Bahnhofsmission verantwortliche Sozialarbeiter Bernhard Gruber, dass die Stadt Ingolstadt die Personalkosten mit 7.500 Euro jährlich unterstütze. „Dies bedeutet eine sehr große Hilfe für unsere Arbeit“, heißt es im Jahresbericht. Die Verantwortlichen hoffen, dass dieser Zuschuss auch in den kommenden Jahren geleistet wird.

Quelle: Caritasverband für die Diözese Eichstätt